103. Deutsche Meisterschaften in Brandenburg

Felix Höfner holt für den Kanu-Ring Hamm Silber im K1 Parakanu über 200 Meter

Bei den 103. Deutschen Meisterschaften im Kanu-Rennsport zeigten die Athleten des Kanu-Ring gute Leistungen und Platzierungen. Mit nur einer Medaille blieben sie aber deutlich hinter den Leistungen der Vorjahre zurück.

Am vergangenen Sonntag gingen die 103. Deutschen Meisterschaften im Kanurennsport in Brandenburg an der Havel zu Ende. Neben dem 2. Platz von Felix Höfner

konnte vor allem Rosalie Middendorf mit guten Platzierungen in der Leistungsklasse der Damen die Erwartungen erfüllen. Insgesamt blieb die Ausbeute der Hammer Athleten jedoch deutlich hinter den Ergebnissen der Vorjahre zurück.

Mit fast 900 Sportlern, die sich alle über die Landesmeisterschaften qualifizieren mussten, war die Veranstaltung auch in diesem Jahr wieder gut besetzt. Für den Kanu Ring schafften insgesamt 18 Sportler diese Hürde.

In verschiedenen Alters- und Bootsklassen ging es an 5 Tagen um die Qualifikation für die Finalläufe, in denen dann die Medaillen und Platzierungen vergeben wurden.

Brandenburg als Ausrichter zeigte sich als gewohnt hervorragender Gastgeber mit einer Wertschätzung gegenüber den Sportlern, die ihresgleichen sucht.  Keiner der wechselnden Austragungsorte (Köln, Hamburg, München) schafft es, einen vergleichbaren Rahmen für diese schöne Sportart zu schaffen. Neben der Eröffnungsfeier und dem Empfang der Nationalmannschaft gab es am Ende der Regatta eine Abschlussveranstaltung, bei der die Kanuten sich selbst und ihre Leistungen der Woche feiern konnten.

Einer der Höhepunkte war der Empfang der erfolgreichen Kanu-Nationalmannschaft, deren Sportler ab Donnerstag aktiv am Renngeschehen teilnahmen. Gerade für den Nachwuchs ist diese Nähe zu den internationalen Top-Athleten einer der Höhepunkte der Regatta. So sah man den mehrfachen Olympiasieger Sebastian Brendel mit einer Spülschüssel über das Gelände laufen oder Max Rendschmidt, der sich über mehrere Stunden geduldig mit den Nachwuchssportlern unterhielt und Autogrammwünsche erfüllte.

Für die Kanuten der Leistungsklasse war die Anwesenheit dieser Athleten eher eine sportliche Herausforderung, mussten sie sich doch in ihren Rennen mit ihnen messen. Im Konzert der Großen mitzuspielen und sich auch für internationale Aufgaben zu qualifizieren, ist natürlich das Ziel eines jeden Nachwuchsathleten. Entsprechend groß ist die Motivation und entsprechend hoch ist insbesondere die Leistung von Rosalie Middendorf zu bewerten, die sich gleich über zwei Strecken für das Finale der besten 9 Athletinnen qualifizieren konnte. Im Finale über 1.000 Meter verpasste sie als Vierte das Podium nur knapp. Über die olympische Distanz von 500 Metern belegte sie in einem stark besetzten Feld den siebten Platz. Nicht ganz so gut lief es für die zweite Hammer Kanutin, Luna Reckmann, die über 200 Meter das Finale der besten Neun verpasste.

Im K2 über 500 Meter, der mit zwei Goldmedaillengewinnerinnen von Paris besetzt war, belegten Rosalie Middendorf und Luna Reckmann dann gemeinsam einen hervorragenden siebten Platz für den Kanu-Ring.

Aber nicht nur die Wettkämpfe der Leistungsklassen sind Bestandteil der Deutschen Meisterschaften, sondern gerade der Nachwuchs hat hier die Möglichkeit, sich mit Athleten aus dem gesamten Bundesgebiet zu messen. Für sie ist die Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften nicht nur ein besonderes, sondern oftmals auch ein ernüchterndes Erlebnis.  So zeigt sich gerade im Nachwuchsbereich, sowohl in der Leistungsspitze als auch in der -breite, eine deutliche Kluft zu den östlichen Bundesländern, in denen eine Sporterziehung und Förderung traditionell deutlich früher einsetzt.

Da sind die 15- bis 18-jährigen Sportlerinnen und Sportler, die bereits mit beeindruckender Geschwindigkeit und Kraft die Schnellsten unter sich ermitteln. Gerade in dieser Altersklasse zeigen sich oft große Unterschiede in der körperlichen Entwicklung und damit in der Leistungsfähigkeit der Athletinnen und Athleten.

Bei den Junioren erreichte Philip Fink zusammen mit Max Steiner vom KSC Lünen im Boot des Landesverbandes NRW das Finale und wurde dort achter. Ebenfalls Platz 8 belegte er im K4 über 500 Meter im Boot des Landesverbandes NRW. Im K1 über die gleiche Distanz scheiterte er knapp im Zwischenlauf.

In der Altersklasse der männlichen Jugend erreichte Benjamin Neumann den Zwischenlauf über 200 Meter. Ebenfalls den Zwischenlauf erreichten im K1 über 1.000 Meter Theo Runde und Jakob Schäfer. Im Zwischenlauf qualifizierte sich Jakob Schäfer dann für das B-Finale, in dem er dann den neunten Platz belegte.

Der K2 des Kanu-Ring in der Besetzung Theo Runde und Benjamin Neumann erreichte über 500 Meter ebenso wie Jakob Schäfer mit seinem NRW Partner im Boot des Landesverbandes NRW den Zwischenlauf.

Das jüngste Teilnehmerfeld stellten die 13- bis 14-jährigen Kanuten, die sich unter anderem in einem Mehrkampf aus Kanu- und Leichtathletik-Komponenten behaupten mussten. Hier erreichte Klara Kornetzki einen hervorragenden siebten Rang.

Bei den Kanu Rennen erreichte Klara Kornetzki im K1 den Zwischenlauf über 500 Meter und verpasste mit Platz 5 knapp das Finale.

Ebenfalls bis in den Zwischenlauf kam sie dann im K2 über die gleiche Distanz mit ihrer Partnerin Anna Kuhlmann. Beide schrappten denkbar knapp mit Platz 4 am Finale vorbei.

Bis in den Zwischenlauf ging es sowohl für den K4 der männlichen Schüler über 500 Meter in der Besetzung Tobias Mintert, Louis Ohlendorf, Moritz Steinberg und Sören Werner als auch für den K4 der weiblichen Schüler in der Besetzung Anna Marie Wegener, Klara Kornetzki, Anna Kuhlmann und Carla Schünemann.

Der Kanurennsport gehört zu den Vorreitern bei der Integration behinderter Sportler.

So gehören die Rennen dieser Teilnehmergruppe seit Jahren zum festen Programm der Deutschen Meisterschaften. Erfreulich, dass der für Hamm startende Kanute Felix Höfner mit seinem zweiten Platz über 5.000 Meter eine Silbermedaille für den Kanu-Ring sichern konnte.

Traditionell endete die Veranstaltung am Sonntag mit den Langstreckenrennen über 2.000 und 5.000 Meter, leider ohne weitere zählbare Erfolge für den Kanu-Ring.

Auch wenn der eine oder andere Sportler hinter seinen eigenen Erwartungen zurückgeblieben ist, so haben sich doch alle Teilnehmer durch ihre hervorragenden sportlichen Leistungen für diese Meisterschaften qualifiziert und ihr Bestes gegeben. So ging es nach einer ereignisreichen Woche mit vielen persönlichen Erfolgen und vielleicht auch der einen oder anderen persönlichen Enttäuschung, aber auf jeden Fall mit vielen neuen Eindrücken und Erfahrungen zurück nach Hamm.

 

Foto Frauke Fink

  • Noah Kaufhold
  • Luna Reckmann
  • Carla Schünemann
  • Sina Fauth
  • Manuel Naujoks
  • Louis Ohlendorf
  • Anna Kuhlmann
  • Moritz Steinberg
  • Klara Kornetzki
  • Björn Westhoff
  • Anna Marie Wegener
  • Björn Hilbk
  • Sören Werner
  • Nadine Kuhlmann mit Lilia
  • Philipp Fink
  • Rosalie Middendorf
  • Theo Runde
  • Tobias Mintert
  • Benjamin Neumann
  • Jakob Schäfer
  • Caroline Fink

Es fehlen:

  • Felix Höfner
  • Stefan Naujoks