Drei deutsche Meistertitel für die Hammer Kanuten

Kanumarathon in Rheine

Autor: Martin Runde

Am Wochenende wurden auf der Ems in Rheine die offenen Deutschen Meisterschaften und Nordrhein-westfälischen Landesmeisterschaften im Kanu-Marathon aufgetragen.

Der Kanumarathon Sport hat hierzulande keinen großen Stellenwert. Während in Ländern wie Ungarn oder Portugal die Wettkämpfe Volksfestcharakter haben und die Athleten bekannt sind wie Fußball Stars, so ist das Publikums- und Medieninteresse hierzulande eher gering. Schade, denn geboten wird großartiger Sport und spannende Wettkämpfe.

Zu absolvieren waren am Wochenende auf dem Rundkurs auf der Ems Distanzen von 14,1 bis 29,1 Kilometer in verschiedenen Disziplinen und Altersklassen. Eine Besonderheit der Wettkämpfe sind Umtragestellen, so genannte Portagen, bei denen die Boote über mehrere Meter über Land getragen werden müssen. In der Zeit als die Wettkämpfe nicht auf Rundkursen ausgetragen wurden waren die Portagen erforderlich, um natürliche Hindernisse wie Stromschnellen und Wehre zu umtragen. Auch bei den heutigen Kursetzungen haben sich die Portagen als festes Wettkampfelement etabliert, denn gerade bei den Laufpassagen kommt es häufig zu spannenden, manchmal auch materialintensiven, Positionskämpfen.

So trafen sich am Wochenende insgesamt 232 Sportler aus 61 Vereinen am Bootshaus des WSV Rheine, dem diesjährigen Ausrichter der Meisterschaften. Neben Kanuten aus dem gesamten Bundesgebiet nahmen auch Teams aus Italien, Spanien, Frankreich den Niederlanden und Großbritannien an der Veranstaltung teil. Denn schließlich wurden die Rennen der K1 Damen und Herren Leistungsklasse als Bestandteil der ICF (International Canoe Federation) World-Series ausgetragen.

Der Veranstaltungsort direkt in den Ems Auen bot dem Athleten optimale Bedingungen für ihren Sport. Auch die Zuschauer konnten die Rennen gut verfolgen da weite Teilen des zu absolvierenden Rundkurses sowie die Portage und der Zieleinlauf können gut eingesehen werden konnten.

Die Hammer Kanuten waren am Wochenende mit 9 Athleten bei den Meisterschaften vertreten. Auch wenn Marathonrennen andere Anforderungen an die Sportler stellen als die gewohnten Kurzdistanzen, zeigten sich die Hammer Kanuten gut auf die Wettkämpfe vorbereitet. Denn gerade in den Wintermonaten ist die Grundlagenausdauer fester Bestandteil des Trainingsprogramms. So vorbereitet sind die Marathonrennen eine willkommene Abwechslung im Regattakalender und stellen trotz der langen Distanzen machbare Herausforderungen dar.

So war das Abschneiden der Hammer Kanuten am Wochenende überaus erfolgreich.

Dominik Fink wurde in einem spannenden Rennen deutscher Vizemeister im K1 über 19,1 Kilometer. Zum Verhängnis wurde ihm ein Zusammenstoß bei einer der Portagen, der ihm am Ende den Titel kostete. Im gleichen Rennen sicherte sich Jan Kunze den dritten Platz und damit die Bronzemedaille. Fiona Trojca und Caroline Fink holten sich in Ihrem Rennen im K2 über 14,1 Kilometer den ersten Platz und wurden damit NRW Meister. Nico Sönneken wurde in seinem Rennen im K1 über 14,1 KM fünfter holte sich als bester NRW Fahrer verdient den Landestitel. Lion Troica musste der ungewohnten Wettkampfdistanz bei seinem Marathon Debüt Tribut zollen und wurde in einem starken Feld zwölfter auf der 14,1 Kilometer Strecke.

Am Sonntag wurde Caroline Fink dann deutsche Meisterin im K1 über 14,1 Kilometer. Fiona Trojca sicherte sich in diesem Rennen den dritten Platz und damit die bronzene Medaille. Mit einem spannenden Endspurt auf den letzten 700 Metern sicherten sich dann Paul Richwien und Nico Sönnecken in ihrem Rennen im K2 über 14,1 Kilometer den Titel des deutschen Meisters. Dominik Fink und Florian Schreiber wurden zum Abschluss des Tages in ihrem Rennen im K2 über 19,1 Kilometer vierte und holten sich, als das bestplatzierte deutsche Boot, den Titel des deutschen Meisters.

Dominik Fink (im K1 und K2) und Florian Schreiber (im K2) qualifizierten sich aufgrund Ihrer Leistungen für die Europa- und Weltmeisterschaftsrennen in Frankreich und China.

„Auch wenn der Marathon nicht die Distanz ist, auf die wir gezielt trainieren und die wir in Wettkämpfen normalerweise fahren. Grundlagenausdauer ist für unsere Kanuten wichtig. Die Ergebnisse zeigen, dass wir auch in dieser Disziplin mit den besten Athleten mithalten können“, so Björn Hilbk, Stützpunkttrainer am Leistungszentrum Hamm zu den Leistungen seiner Kanuten.