Westdeutschen Landesmeisterschaften im Kanu-Marathon

Am vergangenen Wochenende fanden auf der Ems in Rheine die offenen Westdeutschen Landesmeisterschaften im Kanu-Marathon statt.

Die Rennsportabteilung des WSV Rheine 1932 e.V. veranstaltet seit Jahren den traditionsreichen Kanu-Marathon auf der Ems, der in diesem Jahr als offene Westdeutsche Meisterschaft ausgetragen wurde. Dabei bietet die Ems in Rheine optimale Bedingungen für den Kanumarathonsport. Für Zuschauer und Trainer gut einsehbar liegt die Marathonstrecke direkt im Naturschutzgebiet Emsaue“.

Am Wochenende wurden auf einem Rundkurs Distanzen von 3,4 bis 19,1 Kilometer in verschiedenen Disziplinen und Altersklassen absolviert. Eine Besonderheit der Wettkämpfe sind die Portagen, bei denen die Boote mehrere Meter über Land getragen werden müssen. Als die Wettkämpfe noch nicht auf Rundkursen ausgetragen wurden, waren die Portagen notwendig, um natürliche Hindernisse wie Stromschnellen und Wehre zu überwinden. Auf den heutigen Strecken haben sich die Portagen als festes Wettkampfelement etabliert, bei dem es oft zu spannenden, manchmal auch materialintensiven Positionskämpfen kommt.

Die Hammer Kanuten waren am Wochenende mit 5 Athleten bei den Meisterschaften vertreten. Für die Athleten der Leistungsklasse und Junioren war der Marathon in Rheine das erste von drei Qualifikationsrennen für den Kanu-Marathon-Weltcup in Brandenburg, bei dem die Nominierung der jeweils zwei Startplätze für die Europameisterschaften erfolgt.

Gute Chancen auf einen der begehrten Startplätze hat Caroline Fink, die bereits in den vergangenen Jahren international sehr erfolgreich war. Caroline konnte sich im März in einem zweiwöchigen Trainingslager mit der deutschen Nationalmannschaft optimal auf die neue Saison vorbereiten.

Am Wochenende belegte Caroline in beiden Rennen als beste deutsche Starterin den zweiten Platz und musste sich nur knapp einer Konkurrentin aus den Niederlanden geschlagen geben. Vor allem auf der Langdistanz zeigte Caroline Fink ihre Stärke und übernahm bereits nach der ersten Portage die Führung. Nach viel Führungsarbeit musste sie sich im Zielsprint nach gut 1,5 Stunden und 19,1 Kilometern um 1,6 Sekunden der holländischen Kanutin geschlagen geben.

Ihr Bruder Philipp Fink versucht sich in diesem Jahr erstmals für internationale Einsätze zu qualifizieren. Im Short Race über 3,4 Kilometer fiel Philipp nach einem unverschuldeten Sturz in der ersten Portage auf Platz zwei liegend ans Ende des Feldes zurück und musste das Rennen von hinten aufnehmen. Mit einer beeindruckenden Energieleistung konnte er sich in einem bis zum Schluss spannenden Rennen noch auf den zweiten Platz vorkämpfen.

Auf der Langstrecke über 19,1 Kilometer konnte er sich zusammen mit einem Koblenzer Kanuten schon früh deutlich vom Rest des Feldes absetzen. Durch eine gute Führungsarbeit konnten beide ihren Vorsprung auf den Rest des Feldes kontinuierlich ausbauen. Das Rennen wurde im Zielsprint zugunsten des Koblenzers entschieden.

Mit ihren jeweils zweiten Plätzen konnten sowohl Caroline als auch Philipp Fink wichtige Punkte für die Rangliste sammeln. Bereits am kommenden Wochenende geht es für beide zu ihrem zweiten Ranglistenrennen, dem international stark besetzten Waterland Marathon in Amsterdam. Der dritte Wertungslauf findet kurz darauf mit den Deutschen Meisterschaften über die Langdistanz statt.

Nicht um die internationale Qualifikation, aber immerhin um die Westdeutsche Landesmeisterschaft ging es bei den jüngeren Kanuten und Kanutinnen.

Hier konnte vor allem Klara Kornetzki überzeugen. Sowohl über 3,4 als auch über 10,3 Kilometer konnte sie sich in der Altersklasse Schüler A den ersten Platz und damit den Titel der Westdeutschen Landesmeisterin sichern.

Auch Jakob Schäfer und Tobias Mintert zeigten in ihren Rennen gute Leistungen, auch wenn es für beide nicht ganz für einen Podestplatz reichte.

Zufrieden mit den gezeigten Leistungen konnten die Hammer Kanuten die Rückreise nach Hamm antreten.