Kanu-Marathon Weltcup Prag
Zweimal Silber für Caroline Fink beim Kanu Marathon in Prag
Für Caroline Fink und Neele Gerwin stand am vergangenen Wochenende der Kanu-Marathon Weltcup in Prag auf dem Wettkampf-Programm. Beide Athletinnen konnten sich durch ihre guten Leistungen bei den deutschen Meisterschaften für die Weltcup-Rennen qualifizieren und durften sich, erstmalig in dieser Saison, der starken internationalen Konkurrenz stellen. Dabei ging es auch darum sich die Startplätze für die Kanu-Marathon Europa- und Weltmeisterschaften zu sichern, die im Sommer im dänischen Silkeborg und in der portugiesischen Ponte de Lima stattfinden werden.
Ausgetragen wurden die Weltcup-Rennen auf der Moldau, unmittelbar vor dem Stadtzentrum von Prag. Vor dieser malerischen Kulisse waren am Wochenende das Short Race über 3,4 Kilometer und die Marathonstrecke über 19 bzw. 26,2 Kilometer zu absolvieren.
Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern, hat der Kanu-Marathon Sport hierzulande keinen großen Stellenwert. Dabei bieten die Rennen großartigen Sport und spannende Wettkämpfe. Durch die Austragung der Regatten auf offenen Gewässern, müssen sich die Kanuten auf sich verändernde Wassertiefen, unterschiedliche Strömungsverhältnisse viele andere Einflüsse einstellen. Hinzu kommt, dass die Rennen durch bis zu 200 Meter lange Portagen unterbrochen werden, auf denen die Kanuten ihr Boot über Land tragen müssen. Gerade bei diesen Portagen kommt es häufig zu intensiven und vielfach wettkampfentscheiden Positionskämpfen.
So ging es für das Duo vom Kanu-Ring mit einer gewissen Portion Unsicherheit in die Wettkämpfe, da es schwierig ist im Vorfeld die eigene Leistung im internationalen Vergleich abzuschätzen.
Entsprechend erfreulich war dann der gute Start für Caroline Fink in das Wettkampfwochenende. In ihrem ersten Rennen konnte sie sich gleich die Silbermedaille im Short Race der Juniorinnen sichern. Dabei lag sie nach einem mäßigen Start nach der ersten Portage noch im hinteren Teil des Feldes. Mit einer starken Laufleistung in der zweiten Portage und einer beherzten Aufholjagd gelang es ihr noch auf den zweiten Platz vorzufahren. Hier zeigte sich wieder einmal wie wettkampfentscheidend gerade die Portagen sind.
Am folgenden Wettkampftag ging es dann für die Juniorinnen auf die Marathonstrecke. Diesmal erwischte Caroline einen besseren Start und konnte sich schon vor der ersten Portage in einer fünfköpfigen Führungsgruppe vom Feld absetzen. Im weiteren Verlauf war das Rennen durch viel Taktik und Positionskämpfe geprägt. Wieder waren es die guten Portagen, durch die es Caroline Fink gelang, sich zum Ende des Rennens, zusammen mit ihrer schwedischen Konkurrentin, vom Rest der Führungsgruppe abzusetzen. Entschieden wurde das Rennen dann nach 19 Kilometer und insgesamt 4 Portagen, in einem spannenden Endspurt, denkbar knapp zu Gunsten der Schwedin.
Mit der zweiten Silbermedaille im zweiten Rennen war Caroline Fink mit den Ergebnissen des Wochenendes mehr als zufrieden und freut sich jetzt darauf, den deutschen Kanuverband bei den Europa- und Weltmeisterschaften repräsentieren zu dürfen.
Erstmals in ihrer Karriere konnte sich Neele Gerwin in diesem Jahr für die internationalen Kanu-Marathon Wettkämpfe in der Leistungsklasse qualifizieren.
Im Short Race hatte Neele einen sehr guten Start. Am Ende der ersten Portage wurde sie dann beim wieder Einstieg durch nachkommende Boote zwischen Ufer und Steg eingeklemmt und musste auf eine Lücke warten, um ihr Rennen fortzusetzen zu können. Trotz dieses Zeitverlustes erreichte Neele, in einem stark besetzten Feld, einen guten 17. Platz.
Am zweiten Wettkampftag ging es für Neele Gerwin dann auf die Marathonstrecke in der Leistungsklasse. Nach einem guten Start konnte sich über lange Zeit im vorderen Mittelfeld halten. Gut zur Mitte des Rennens musste sie dann den ausbildungsbedingt fehlenden Trainingskilometern Tribut zollen und konnte den Anschluss an die Gruppe nicht mehr halten. Mit einer Energieleistung schaffte es Neele Gerwin sich am Ende der 26 Kilometer langen Strecke, wie bereits zuvor im Short Race, den 17. Platz zu sichern. Eine gute Leistung, insbesondere im Hinblick auf das starke internationale Starterfeld.
Mit vielen Eindrücken, Medaillen und guten Platzierungen ging es für beide Athletinnen dann zurück nach Hamm. Für Caroline Fink geht es dann im August und September zur Kanu-Marathon Europa- und Weltmeisterschaft und damit zu weiteren sportlichen Herausforderungen.